Provisioning-Servereigenschaften

Ändern Sie auf der Konsole im Dialogfeld Provisioning Server Properties die Konfigurationseinstellungen der Provisioning-Server. Zeigen Sie die Eigenschaften eines vorhandenen Provisioning-Servers mit einer der folgenden Methoden an:

  • Markieren Sie einen Provisioning-Server und wählen Sie im Menü Action die Option Properties aus.
  • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen Provisioning-Server und wählen Sie Properties
  • Wenn der Detailbereich angezeigt wird, markieren Sie einen Provisioning-Server und wählen Sie Properties aus der Liste der Aktionen aus.

Das Dialogfeld Server Properties enthält die folgenden Registerkarten:

  • General
  • Netzwerk
  • Stores
  • Optionen
  • Protokollierung

Hinweis: Provisioning Services zeigt eine Meldung an, wenn eine im Dialogfeld “Provisioning Server Properties” vorgenommene Änderung den Neustart des Servers erfordert.

General

  • Name und Description

Zeigt den Namen und eine kurze Beschreibung des Provisioning-Servers an. Die Maximallänge für den Servernamen beträgt 15 Zeichen. Geben Sie nicht den FQDN als Servernamen ein.

  • Power Rating

Jedem Server wird ein Leistungswert zugewiesen, mit dem der Server mit der geringsten Last ermittelt wird. Die zu verwendende Skala wird vom Administrator definiert.

Ein Administrator kann beispielsweise festlegen, dass alle Server auf einer Skala von 1 bis 10 oder von 100 bis 1000 bewertet werden. Bei einer Skala von 1 bis 10 gilt ein Server mit einer Bewertung von 2 als doppelt so leistungsfähig wie ein Server mit einer Bewertung von 1. Ihm werden deshalb doppelt so viele Zielgeräte zugewiesen. Ebenso gilt bei einer Skala von 100 bis 1000 ein Server mit einer Bewertung von 200 als doppelt so leistungsfähig wie ein Server mit einer Bewertung von 100. Ihm werden deshalb doppelt so viele Zielgeräte zugewiesen.

Die Verwendung der Standardeinstellung von 1.0 für alle Server ergibt eine gleichmäßige serverübergreifende Auslastung. In diesem Fall zieht der Lastausgleichsalgorithmus die individuelle Serverleistung nicht in Betracht.

Bewertungen können zwischen 0.1 und 1000.0 liegen. Der Standardwert ist 1.0.

Hinweis: Die Lastausgleichsmethode wird im Dialogfeld vDisk Load Balancing definiert.

  • Log events to the server’s Window Event Log

Wählen Sie diese Option, wenn die Ereignisse dieses Provisioning-Servers im Windows-Ereignisprotokoll aufgezeichnet werden sollen.

  • Advanced Server Properties

Registerkarte “Server”

Threads per port: Anzahl der Threads im Threadpool, die UDP-Pakete bedienen, die auf einem angegebenen UDP-Port empfangen werden. Werte zwischen vier und acht sind angemessene Einstellungen. Eine größere Anzahl an Threads ermöglicht das gleichzeitige Verarbeiten mehrerer Zielgerätanfragen, dabei werden jedoch mehr Systemressourcen verbraucht.

Buffers per thread: Anzahl der Paketpuffer, die für jeden Thread in einem Threadpool reserviert werden. Die Anzahl der Puffer pro Thread sollte groß genug sein, sodass ein einzelner Thread eine E/A-Transaktion von einem Zielgerät lesen kann. Daher sollte im Idealfall die Anzahl der Puffer pro Thread auf (IOBurstSize/MaximumTransmissionUnit) + 1) festgelegt werden. Bei einem zu hohen Wert wird mehr Arbeitsspeicher verbraucht; die Leistungsfähigkeit wird jedoch nicht beeinträchtigt. Bei einem zu niedrigen Wert wird weniger RAM verbraucht, aber die Leistungsfähigkeit leidet darunter.

Server cache timeout: Jeder Server schreibt regelmäßig Statusinformationen in die Provisioning Services-Datenbank. Bei jedem Schreibvorgang werden diese Statusinformationen mit einem Zeitstempel versehen. Ein Server wird von anderen Servern in der Farm als “aktiv” betrachtet, wenn die Statusinformationen in der Datenbank neuer als der Timeoutwert (in Sekunden) für den Servercache sind. Jeder Server in der Farm versucht, seine Statusinformationen alle (Timeout des Servercache/2) Sekunden zu schreiben, d. h. doppelt so schnell wie die Timeoutrate. Bei einem kleineren Timeoutwert für den Servercache erkennen Server Offlineserver noch schneller, allerdings auf Kosten zusätzlicher Datenbankverarbeitungen. Ein höherer Timeoutwert für den Servercache verringert die Datenbanklast. Dabei dauert es jedoch länger, verloren gegangene Server zu erkennen.

Local and Remote Concurrent I/O limits: Steuert die Anzahl der gleichzeitig ausstehenden E/A-Transaktionen, die an ein angegebenes Speichergerät gesendet werden können. Ein Speichergerät ist entweder der Laufwerksbuchstabe eines lokalen Laufwerks (z. B. C: oder D:) oder der Basisteil eines UNC-Pfads, z. B. \\Servername.

Da der PVS-Dienst ein Multithread-Dienst ist, kann er Hunderte von gleichzeitigen E/A-Anforderungen an ein angegebenes Speichergerät senden. Diese werden vom Gerät in die Warteschlange gesetzt und, falls zeitlich möglich, verarbeitet. Einige Speichergeräte, vor allem Windows-Netzwerkfreigaben, können eine große Anzahl von gleichzeitigen Anforderungen nicht gut bewältigen. Sie können unter bestimmten Umständen Verbindungen unterbrechen oder unrealistisch lange Zeit zum Verarbeiten von Transaktionen beanspruchen. Durch Drosseln der gleichzeitigen E/A-Transaktionen im PVS-Dienst kann eine bessere Leistung dieser Gerätetypen erzielt werden.

Ein lokales Gerät beginnt mit einem Laufwerksbuchstaben. Ein Remotegerät beginnt mit einem UNC-Servernamen. So können separate Limits für Netzwerkfreigaben und für lokale Laufwerke einfach erreicht werden.

Wenn ein langsamer Computer die Netzwerkfreigabe bereitstellt oder langsame Laufwerke hat, ist möglicherweise ein Wert zwischen 1 und 3 für das Remotelimit erforderlich, um für diese Freigabe die beste Leistung zu erzielen. Wenn Sie schnelle lokale Laufwerke einsetzen, können Sie einen höheren Wert für das lokale Limit angeben. Die optimale Einstellung für eine angegebene Hardwareumgebung kann nur über empirische Tests ermittelt werden. Wird einer der Werte auf 0 gesetzt, ist die Funktion deaktiviert und der PVS-Dienst wird ohne Limits ausgeführt. Dies kann für schnelle lokale Laufwerke wünschenswert sein.

Wenn eine Netzwerkfreigabe überlastet ist, finden weitaus mehr Neuverbindungsversuche und Gerätewiederholungsversuche während Boot Storms statt. Dies ist auf Schreib-/Lese- und Dateiöffnungsvorgänge zurückzuführen, die länger als 60 Sekunden dauern. Durch das Drosseln der gleichzeitigen E/A-Transaktionen auf der Freigabe werden diese Arten von Problemen erheblich reduziert.

Registerkarte “Network”

Maximum transmission unit: Anzahl der Bytes, die in ein einzelnes UDP-Paket passen. Für Standard-Ethernet ist der Standardwert richtig. Wenn Sie über ein WAN arbeiten, ist möglicherweise ein kleinerer Wert erforderlich, um eine IP-Fragmentierung zu verhindern. Zurzeit unterstützt Provisioning Services weder die IP-Fragmentierung noch die Zusammensetzung der Fragmente. Wenn Sie zudem ein Gerät oder eine Softwareschicht verwenden, das bzw. die jedem Paket Bytes hinzufügt (z. B. aus Sicherheitsgründen), ist möglicherweise ein kleinerer Wert erforderlich. Sofern die ganze Infrastruktur (Provisioning Services-Netzwerkkarte, Zielgerätnetzwerkkarte und alle dazwischenliegenden Switches und/oder Router) Jumbopakete unterstützt, können Sie die MTU auf einen Wert festlegen, der 50 Bytes geringer als die Maximalgröße Ihres Jumbopakets ist, um einen weit höheren Netzwerkdurchsatz zu erzielen.

I/O burst size: Die Anzahl der Bytes, die in einem einzelnen Lese-/Schreibvorgang übertragen wird, bevor eine Bestätigung (ACK) vom Server bzw. Gerät gesendet wird. Je größer der IO-Burst, umso schneller der Datendurchsatz auf ein einzelnes Gerät, jedoch auf Kosten höherer Belastung des Servers und der Netzwerkinfrastruktur. Zudem erhöhen größere IO-Bursts die Wahrscheinlichkeit von verloren gegangenen Paketen und kostspieligen Wiederholungsversuchen. Kleinere IO-Bursts reduzieren den Netzwerkdatendurchsatz für einzelne Clients und die Serverlast. Kleinere IO-Bursts reduzieren außerdem die Wahrscheinlichkeit von Wiederholungen. IO-Burst-Größe/MTU-Größe muss <= 32 sein, d. h. ein IO-Burst kann nur 32 Pakete enthalten, bevor ein ACK benötigt wird.

Socket communications: Aktiviert nicht blockierende E/A für die Netzwerkkommunikation.

Registerkarte “Pacing”

Boot pause seconds: Die Dauer, die das Gerät pausiert, wenn das Limit für die Höchstanzahl der Gerätestarts erreicht ist. Das Gerät zeigt eine Meldung an und wartet die unter “Boot pause seconds” angegebene Anzahl an Sekunden ab, bevor es den Startvorgang fortsetzt. Das Gerät fragt in Abständen der unter “Boot pause seconds” angegebenen Anzahl an Sekunden den Server so oft ab, bis der Server das Starten des Geräts zulässt.

Maximum boot time: Die Dauer, für die ein Gerät im Startzustand angesehen wird. Wenn ein Gerät gestartet wird, wird es so lange als startend betrachtet, bis die unter “Maximum boot time” angegebene Dauer für das Gerät abgelaufen ist. Danach wird es nicht mehr als startend betrachtet (sofern es das Boot-Pacing betrifft), auch dann nicht, wenn der Startvorgang des Geräts noch nicht abgeschlossen ist. Die Dauer, für die ein Gerät als startend betrachtet wird, kann als ein Zeitlimit pro Gerät für den Startstatus für das Boot-Pacing angesehen werden.

Maximum devices booting: Die Höchstzahl der Geräte, die vom Server für das gleichzeitige Starten zugelassen wird, bevor neue Startgeräte pausiert werden. Die Anzahl der Startgeräte muss unter diesem Limit liegen, damit der Server das Starten weiterer Geräte zulässt.

vDisk creation pacing: Dauer der Pacingverzögerung, die beim Erstellen einer vDisk auf diesem Provisioning-Server verwendet wird. Höhere Werte führen zu einer Verlängerung der Erstellungszeit für vDisks, sie reduzieren allerdings den Mehraufwand des Provisioning-Servers, dafür zu sorgen, dass aktive Zielgeräte weiterhin effizient laufen.

Registerkarte “Device”

License timeout: Dauer seit der letzten Kontaktaufnahme mit einem Zielgerät, das eine Lizenz beanspruchte, bevor diese für die Verwendung durch ein anderes Zielgerät freigegeben wird. Falls ein Zielgerät abnormal beendet wird (z. B. aufgrund eines Stromausfalls), bleibt die Lizenz für die angegebene Dauer gültig.

Netzwerk

  • IP-Adresse

Die IP-Adressen, die der Streamdienst für die Kommunikation zwischen einem Zielgerät und diesem Provisioning-Server verwendet. Geben Sie beim Hinzufügen eines neuen Provisioning-Servers die gültige IP-Adresse für den neuen Server ein.

Add: Fügt eine IP-Adresse für den ausgewählten Provisioning-Server hinzu.

Edit: Öffnet das Dialogfeld IP Address, damit die IP-Adresse für den ausgewählten Provisioning-Server geändert werden kann.

Remove: Entfernt die ausgewählte IP-Adresse aus der Liste der verfügbaren IP-Adressen für den ausgewählten Provisioning-Server.

  • Ports

Geben Sie die erste und die letzte UDP-Portnummer ein, um einen Portbereich anzugeben, der vom Streamdienst für die Kommunikation mit den Zielgeräten verwendet wird.

Hinweis: Es sind mindestens fünf Ports in einem Bereich erforderlich. Die erste Portnummer ist standardmäßig 6910 und die letzte Portnummer ist 6930.

Stores

  • Stores

Listet alle Stores auf (logische Namen, die die physischen Pfade zu den vDisks darstellen, die dem Provisioning-Server zur Verfügung stehen).

Add: Öffnet das Dialogfeld Store Properties, damit ein neuer Store und die Eigenschaften dieses Stores in die Liste der Stores aufgenommen werden können. Der Standardpfad wird überschrieben.

Edit: Öffnet das Dialogfeld Store Properties, sodass die Eigenschaften des Stores geändert werden können. Wählen Sie einen Store aus und klicken Sie auf Edit, um die Eigenschaften des Stores zu ändern.

Remove: Entfernt den ausgewählten Store aus der Liste der Stores, die für diesen Provisioning-Server zur Verfügung stehen.

  • Store Properties: (wird bei Auswahl von Add oder Edit unter Stores geöffnet)

Store: Der Name des Stores. Der Name des Stores wird angegeben, wenn ein vorhandener Store bearbeitet wird. Wenn es sich um einen neuen Store handelt, wählen Sie den Store aus der Dropdownliste aus.

Path für den Zugriff auf den Store – Der Storepfad wird nur benötigt, wenn Sie den Standardpfad außer Kraft setzen müssen, der in den Storeeigenschaften konfiguriert wurde. Wenn der Standardpfad in den Storeeigenschaften für diesen Server gültig ist, machen Sie keine Eingabe für den Pfad für den Store in den Storeeigenschaften des Servers.

Hinweis: Wenn Sie einen eigenen Storepfad im Dialogfeld Properties für den Server festlegen, müssen Sie dies vor dem Erstellen einer neuen vDisk-Version tun. Da diese Pfadangaben in den VHDX-Kopfzeilendaten gespeichert und von dort referenziert werden, kann das Ändern des Pfads nach der Versionserstellung zu unerwarteten Ergebnissen führen.

Write cache paths: Klicken Sie auf die Schaltflächen Add oder Edit, um das Dialogfeld Write cache path zu öffnen, und geben Sie den entsprechenden Schreibcachepfad für diesen Store ein.

Wählen Sie einen vorhandenen Pfad aus der Liste aus und klicken Sie anschließend auf Remove, um die Pfadzuordnung zu diesem Store zu entfernen.

Ändern Sie mit den Schaltflächen Move Up und Move Down die Reihenfolge der Cachepfadpriorität. Wenn die hohe Verfügbarkeit konfiguriert ist, muss die Reihenfolge, in der die Cachepfade aufgeführt werden, für jeden Server gleich sein.

Optionen

  • Active Directory

Automate computer account password updates: Wenn Zielgeräte Domänenmitglieder sind und eine Neuverhandlung der Computerkennwörter zwischen Windows Active Directory und den Zielgeräten erfordern, wählen Sie Automate computer account password updates und legen Sie mit dem Schieberegler die Anzahl der Tage zwischen Neuverhandlungen fest.

  • Enable automatic vDisk updates

Aktivieren Sie diese Option für ein automatisches Aktualisieren von vDisks; legen Sie die Tageszeit fest, zu der auf Updates geprüft wird.

Protokollierung

  • Logging Level

Sie können folgende Optionen für die Protokollierungsstufe auswählen:

TRACE

Die Stufe TRACE zeichnet alle gültigen Vorgänge auf.

DEBUG

Die Stufe DEBUG zeichnet zu einem bestimmten Vorgang detaillierte Informationen auf. Sie ist die höchste Protokollierungsstufe. Wenn Sie die Protokollierungsstufe DEBUG festlegen, enthält die Protokolldatei auch die Informationen der anderen Protokollierungsstufen.

INFO

Dies ist die Standardprotokollierungsstufe. Die Stufe INFO protokolliert Informationen zum Arbeitsablauf, d. h., wie im Allgemeinen die Vorgänge durchgeführt werden.

WARN

Die Stufe WARNING protokolliert Vorgänge, die trotz aufgetretener Probleme erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

ERROR

Diese Stufe zeichnet Vorgänge auf, bei denen ein Fehler aufgetreten ist.

FATAL

Diese Stufe protokolliert Systemfehler, die nicht behoben werden konnten.

  • File size maximum

    Geben Sie die Maximalgröße ein, die eine Protokolldatei erreichen darf, bevor eine neue Datei angelegt wird.

  • Backup files maximum

Geben Sie die Höchstzahl der zu speichernden Backup-Protokolldateien ein. Wird diese Anzahl erreicht, wird die älteste Protokolldatei automatisch gelöscht.

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