Sicherheits- und Netzwerkkonfiguration

Der Verbundauthentifizierungsdienst (Federated Authentication Service, FAS) ist eng in Microsoft Active Directory und die Microsoft-Zertifizierungsstelle integriert. Das System muss richtig verwaltet und geschützt werden. Hierfür muss, wie bei Domänencontrollern oder anderen wichtigen Infrastrukturkomponenten auch, eine geeignete Sicherheitsrichtlinie entwickelt werden.

Dieses Dokument enthält eine Übersicht über die Sicherheitsfragen, die Sie bei der FAS-Bereitstellung berücksichtigen sollten. Außerdem finden Sie hier eine Übersicht über die Features, die Ihnen beim Schutz der Infrastruktur helfen können.

Netzwerkarchitektur

Die folgende Abbildung zeigt die wichtigsten Komponenten und Sicherheitsgrenzen einer FAS-Bereitstellung.

Der FAS-Server ist zusammen mit der Zertifizierungsstelle und dem Domänencontroller Teil der sicherheitskritischen Infrastruktur. In einer Verbundumgebung übernehmen Citrix Gateway und Citrix StoreFront die Benutzerauthentifizierung. Andere Komponenten von Citrix Virtual Apps and Desktops sind von der Einführung von FAS nicht betroffen.

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Firewall und Netzwerksicherheit

TLS über Port 443 schützt die Kommunikation zwischen Citrix Gateway, StoreFront und den Delivery Controller-Komponenten. Der StoreFront-Server führt nur ausgehende Verbindungen durch und Citrix Gateway akzeptiert nur Verbindungen über das Internet mit HTTPS-Port 443.

Der StoreFront-Server kontaktiert den FAS-Server über Port 80 unter Verwendung von beidseitig authentifiziertem Kerberos. Bei der Authentifizierung werden die Kerberos-HOST/fqdn-Identität des FAS-Servers und die Kerberos-Computerkontoidentität des StoreFront-Servers verwendet. Diese Authentifizierungsmethode generiert ein Anmeldehandle für die einmalige Verwendung, das der Citrix Virtual Delivery Agent (VDA) zur Anmeldung des Benutzers benötigt.

Wenn eine HDX-Sitzung mit dem VDA verbunden wird, kontaktiert der VDA außerdem den FAS-Server über Port 80. Bei der Authentifizierung werden die Kerberos-HOST/fqdn-Identität des FAS-Servers und die Kerberos-Computeridentität des VDAs verwendet. Außerdem muss der VDA das Anmeldeinformations-Handle übergeben, um auf Zertifikat und privaten Schlüssel zugreifen zu können.

Die Microsoft-Zertifizierungsstelle akzeptiert Kommunikation mit einem Kerberos-authentifizierten DCOM, das zur Verwendung eines festen TCP-Ports konfiguriert werden kann. Die Zertifizierungsstelle erfordert, dass der FAS-Server ein durch ein vertrauenswürdiges Enrollment Agent-Zertifikat signiertes CMC-Paket übergibt.

Server Firewallports
Verbundauthentifizierungsdienst [in] Kerberos über HTTP von StoreFront und VDAs, [out] DCOM zur Microsoft-Zertifizierungsstelle
Citrix Gateway [in] HTTPS von Clientmaschinen, [in/out] HTTPS zum/vom StoreFront-Server, [out] HDX zum VDA
StoreFront [in] HTTPS von Citrix Gateway, [out] HTTPS an Delivery Controller, [out] Kerberos HTTP an FAS
Delivery Controller [in] HTTPS vom StoreFront-Server, [in/out] Kerberos über HTTP von VDAs
VDA [in/out] Kerberos über HTTP vom Delivery Controller, [in] HDX von Citrix Gateway, [out] Kerberos HTTP an FAS
Microsoft-Zertifizierungsstelle (eingehend) DCOM und signiert von FAS

Verbindungen zwischen dem Citrix Verbundauthentifizierungsdienst (FAS) und Citrix Cloud

Die Konsole und FAS greifen über das Benutzerkonto bzw. das Netzwerkdienstkonto auf folgende Adressen zu.

  • FAS-Verwaltungskonsole, unter dem Benutzerkonto
    • *.cloud.com
    • *.citrixworkspacesapi.net
    • Adressen, die von einem externen Identitätsanbieter benötigt werden (sofern dieser in Ihrer Umgebung verwendet wird)
  • FAS-Dienst, über das Netzwerkdienstkonto:
    • *.citrixworkspacesapi.net
    • *.citrixnetworkapi.net

Wenn Ihre Umgebung Proxyserver enthält, konfigurieren Sie den Benutzerproxy mit den Adressen für die FAS-Verwaltungskonsole. Die Adresse für das Netzwerkdienstkonto ist zudem mit netsh oder einem ähnlichen Tool zu konfigurieren.

Sicherheitsüberlegungen

Der FAS hat ein RA-Zertifikat, mit dem er selbständig Zertifikate für Ihre Domänenbenutzer ausstellen kann. Es hilft bei der Entwicklung und Implementierung einer Sicherheitsrichtlinie zum Schutz von FAS-Servern und zur Einschränkung der zugehörigen Berechtigungen.

Delegierte Registrierungsagents

FAS stellt Benutzerzertifikate als Registrierungsagent aus. Mit der Microsoft-Zertifizierungsstelle können Sie Registrierungsagents, Zertifikatvorlagen und Benutzer einschränken, für die Registrierungsagents Zertifikate ausstellen können.

Registrierungsagents (Dialogfeld)

In dem Dialogfeld können Sie Folgendes sicherstellen:

  • Die Liste der Registrierungsagents enthält nur FAS Server.
  • Die Liste der Zertifikatvorlagen enthält nur die FAS-Vorlagen.
  • Die Liste der Berechtigungen enthält Benutzer, die FAS verwenden dürfen. Es wird beispielsweise empfohlen, keine Zertifikate für Administratoren oder die Gruppe der geschützten Benutzer auszustellen.

Konfigurieren der Zugriffssteuerungsliste

Wie im Abschnitt Regeln konfigurieren beschrieben, müssen Sie eine Liste von StoreFront-Servern konfigurieren. Diese StoreFront-Server mache bei dem FAS Benutzeridentitäten geltend, wenn Zertifikate ausgestellt werden. Sie können außerdem festlegen, welchen Benutzern Zertifikate ausgestellt werden dürfen und bei welchen VDA-Maschinen sie sich authentifizieren können. Dieses Feature versteht sich zusätzlich zu den von Ihnen konfigurierten Active Directory- bzw. Zertifizierungsstellen-Standardsicherheitsfeatures.

Firewalleinstellungen

Für die gesamte Kommunikation mit FAS-Servern werden gegenseitig authentifizierte Kerberos-Netzwerkverbindungen gemäß Windows Communication Foundation über Port 80 verwendet.

Ereignisprotokollüberwachung

FAS und VDA schreiben Informationen in das Windows-Ereignisprotokoll. Dieses Protokoll kann zur Überwachung und Überprüfung verwendet werden. Der Abschnitt Ereignisprotokolle enthält eine Liste möglicher Ereignisprotokolleinträge.

Hardwaresicherheitsmodule

Alle privaten Schlüssel (einschließlich der vom FAS ausgestellten Benutzerzertifikatschlüssel) werden als nicht exportierbare private Schlüssel vom Netzwerkdienstkonto gespeichert. Der FAS unterstützt die Verwendung eines kryptographischen Hardwaresicherheitsmoduls, sollte eine Sicherheitsrichtlinie dies erfordern.

Eine detaillierte Kryptographiekonfiguration ist über die Datei FederatedAuthenticationService.exe.config verfügbar. Diese Einstellungen gelten für die Ersterstellung privater Schlüssel. Daher können verschiedene Einstellungen für private Registrierungsstellenschlüssel (z. B. 4096 Bit, TPM-geschützt) und Laufzeit-Benutzerzertifikate verwendet werden.

Parameter Beschreibung
ProviderLegacyCsp Bei der Einstellung “true” verwendet der FAS die Microsoft CryptoAPI (CAPI). Andernfalls verwendet der FAS die Microsoft Cryptography Next Generation-API (CNG).
ProviderName Name des CAPI- oder CNG-Anbieters, der verwendet werden soll.
ProviderType Bezieht sich auf Microsoft KeyContainerPermissionAccessEntry.ProviderType Property PROV_RSA_AES 24. Muss immer 24 lauten, es sei denn, Sie verwenden ein HSM mit CAPI und der HSM-Hersteller hat eine andere Spezifikation.
KeyProtection Steuert das Flag “Exportable” privater Schlüssel. Ermöglicht außerdem die Verwendung eines TPM-Schlüsselspeichers (Trusted Platform Module), wenn die Hardware dies unterstützt.
KeyLength Schlüssellänge privater RSA-Schlüssel. Zulässige Werte sind 1024, 2048 und 4096 (Standard = 2048).

Verwaltungsaufgaben

Die Verwaltung der Umgebung lässt sich in folgende Zuständigkeiten aufgliedern:

Name Aufgaben
Unternehmensadministrator Installation und Schutz von Zertifikatvorlagen in der Gesamtstruktur
Domänenadministrator Konfiguration der Gruppenrichtlinieneinstellungen
Zertifizierungsstellenadministrator Konfigurieren der Zertifizierungsstelle
FAS-Administrator Installieren und konfigurieren des FAS-Servers
StoreFront-/Citrix Gateway-Administrator Konfigurieren der Benutzerauthentifizierung
Citrix Virtual Desktops-Administrator Konfigurieren von VDAs und Controllern

Jeder Administrator ist für verschiedene Aspekte des allgemeinen Sicherheitsmodells zuständig, sodass ein Defense-in-Depth-Schutz des Systems möglich ist.

Gruppenrichtlinieneinstellungen

Vertrauenswürdige FAS-Maschinen werden anhand einer über die Gruppenrichtlinie konfigurierten Nachschlagetabelle mit Indexnummer -> FQDN identifiziert. Beim Herstellen einer Verbindung mit dem FAS-Server prüfen Clients dessen HOST\<fqdn> Kerberos-Identität. Alle Server, die auf den FAS-Server zugreifen, müssen die gleiche FQDN-Konfiguration für denselben Index haben, ansonsten können StoreFront und VDAs eine Verbindung mit verschiedenen FAS-Servern herstellen.

Citrix empfiehlt, eine Richtlinie auf alle Maschinen in der Umgebung anzuwenden, um Fehlkonfigurationen zu vermeiden. Vorsicht beim Bearbeiten der Liste der FAS-Server, insbesondere wenn Sie Einträge entfernen oder umsortieren.

Die Steuerung dieses Gruppenrichtlinienobjekts muss auf FAS-Administratoren (und/oder Domänenadministratoren) beschränkt werden, die FAS-Server installieren und außer Betrieb nehmen. Die Wiederverwendung von Maschinen-FQDNs kurz nach der Außerbetriebnahme eines FAS-Servers ist zu vermeiden.

Zertifikatvorlagen

Wenn Sie die mit dem FAS gelieferte Zertifikatvorlage “Citrix_SmartcardLogon” nicht verwenden möchten, können Sie eine Kopie davon modifizieren. Die folgenden Änderungen werden unterstützt:

Umbenennen der Zertifikatvorlage

Wenn Sie die Zertifikatvorlage “Citrix_SmartcardLogon” entsprechend dem Benennungsstandard Ihres Unternehmens umbenennen möchten, müssen Sie folgende Schritte ausführen:

  • Erstellen Sie eine Kopie der Zertifikatvorlage und benennen Sie sie gemäß Ihrem Benennungsstandard.
  • Verwenden Sie zum Verwalten von FAS nicht die Verwaltungsbenutzeroberfläche, sondern die FAS-PowerShell-Befehle. (Die Verwaltungsbenutzeroberfläche ist nur zur Verwendung mit den Citrix Standardvorlagennamen vorgesehen.)
    • Veröffentlichen Sie die Vorlage mit dem Microsoft MMC-Zertifikatvorlagen-Snap-In oder mit dem Befehl “Publish-FasMsTemplate”.
    • Konfigurieren Sie FAS mit dem Befehl “New-FasCertificateDefinition” für den Namen der Vorlage.

Ändern allgemeiner Eigenschaften

Standardmäßig gilt ein Benutzerzertifikat für sieben Tage. Sie können die Gültigkeitsdauer der Zertifikatvorlage ändern.

Ändern Sie nicht den Verlängerungszeitraum. FAS ignoriert diese Einstellung in der Zertifikatvorlage. FAS aktualisiert das Zertifikat automatisch nach Ablauf der halben Gültigkeitsdauer.

Ändern der Anforderungsverarbeitung

Ändern Sie diese Eigenschaften nicht. FAS ignoriert diese Einstellungen in der Zertifikatvorlage. FAS deaktiviert immer die Einstellungen Exportieren von privatem Schlüssel zulassen und Mit gleichem Schlüssel erneuern.

Ändern der Kryptographieeigenschaften

Ändern Sie diese Eigenschaften nicht. FAS ignoriert diese Einstellungen in der Zertifikatvorlage.

Informationen zu gleichwertigen Einstellungen in FAS finden Sie unter Schutz privater Schlüssel.

Ändern der Schlüsselnachweiseigenschaften

Ändern Sie diese Eigenschaften nicht. FAS unterstützt keinen Schlüsselnachweis.

Ändern der Eigenschaften für abgelöste Vorlagen

Ändern Sie diese Eigenschaften nicht. FAS unterstützt keine Vorlagenablösung.

Ändern der Erweiterungseigenschaften

Sie können diese Einstellungen entsprechend den Richtlinien Ihres Unternehmens ändern.

Hinweis: Ungeeignete Erweiterungseinstellungen können Sicherheitsprobleme verursachen oder zur Unbrauchbarkeit von Zertifikaten führen.

Ändern der Sicherheitseigenschaften

Citrix empfiehlt die Änderung dieser Einstellungen, sodass die Berechtigungen Lesen und Registrieren ausschließlich für Maschinenkonten der FAS-Server zugelassen werden. Für den FAS-Dienst sind keine weiteren Berechtigungen erforderlich. Wie bei anderen Zertifikatvorlagen können Sie jedoch Folgendes tun:

  • Administratoren erlauben, die Vorlage zu lesen und schreiben
  • Authentifizierten Benutzern erlauben, die Vorlage zu lesen

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Ändern der Eigenschaften des Antragstellernamens

Citrix empfiehlt, diese Eigenschaften nicht zu ändern.

In der Vorlage ist Build from this Active Directory information ausgewählt, wodurch die Zertifizierungsstelle die SID des Benutzers in eine Zertifikatserweiterung einschließt und eine sichere Zuordnung zum Active Directory-Konto des Benutzers gewährleistet wird.

Ändern von Servereigenschaften

Falls erforderlich, können Sie diese Einstellung entsprechend den Richtlinien Ihres Unternehmens ändern. Citrix rät davon ab.

Ändern der Ausstellungsvoraussetzungen

Ändern Sie diese Einstellungen nicht. Es müssen folgende Einstellungen gelten:

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Ändern der Kompatibilitätseigenschaften

Sie können diese Einstellungen ändern. Die Mindesteinstellung ist Windows Server 2003 CAs (Schemaversion 2). FAS unterstützt jedoch nur Zertifizierungsstellen für Windows Server 2008 und höher. Wie oben erläutert ignoriert FAS außerdem die zusätzlichen Einstellungen für Windows Server 2008 CAs (Schemaversion 3) und Windows Server 2012 CAs (Schemaversion 4).

Zertifizierungsstellenverwaltung

Der Zertifizierungsstellenadministrator ist für die Konfiguration des Zertifizierungsstellenservers und des von ihm verwendeten privaten Schlüssels des ausstellenden Zertifikats verantwortlich.

Veröffentlichen von Vorlagen

Damit eine Zertifizierungsstelle Zertifikate basierend auf einer vom Unternehmensadministrator bereitgestellten Vorlage ausstellen kann, muss der Zertifizierungsstellenadministrator die Vorlage veröffentlichen.

Eine einfache Sicherheitsmaßnahme besteht darin, bei der Installation der FAS-Server nur die Vorlagen für Registrierungsstellenzertifikate zu veröffentlichen oder ein Ausstellungsverfahren vorzuschreiben, das komplett offline ist. In beiden Fällen darf nur der Zertifizierungsstellenadministrator Registrierungsstellenzertifikate autorisieren und er muss eine Richtlinie für die Autorisierung von FAS-Servern haben.

Firewalleinstellungen

Der Zertifizierungsstellenadministrator hat die Kontrolle über die Netzwerk-Firewall-Einstellungen der Zertifizierungsstelle, was die Kontrolle über eingehende Verbindungen ermöglicht. Der Zertifizierungsstellenadministrator kann DCOM TCP- und Firewallregeln so konfigurieren, dass nur FAS-Server Zertifikate anfordern können.

Eingeschränkte Registrierung

Standardmäßig kann jeder Eigentümer eines Registrierungsstellenzertifikats beliebigen Benutzern ein Zertifikat auf der Basis einer Zertifikatvorlage, die Zugriff ermöglicht, ausstellen. Diese Zertifikatausstellung muss auf eine Gruppe von Benutzern ohne Privilegien über die Zertifizierungsstelleneigenschaft “Restrict enrollment agents” eingeschränkt werden.

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Richtlinienmodule und Überwachung

In komplexeren Bereitstellungen können benutzerdefinierte Sicherheitsmodule verwendet werden, um die Zertifikatausstellung zu verfolgen und zu unterbinden.

FAS-Verwaltung

Der FAS hat mehrere Sicherheitsfeatures.

Beschränken von StoreFront, Benutzern und VDAs über eine ACL

Im Zentrum des FAS-Sicherheitsmodells liegt die Steuerung des Zugriffs auf Funktionen durch Kerberos-Konten:

Zugriffsvektor Beschreibung
StoreFront (IdP) Diese Kerberos-Konten können deklarieren, dass ein Benutzer korrekt authentifiziert wurde. Bei Gefährdung eines dieser Konten können Zertifikate erstellt und für durch die FAS-Konfiguration zugelassene Benutzer verwendet werden.
VDAs (vertrauende Seite) Dies sind die Maschinen, die auf Zertifikate und private Schlüssel zugreifen dürfen. Zusätzlich ist ein vom IdP abgerufenes Anmelde-Handle erforderlich, sodass ein gefährdetes VDA-Konto in dieser Gruppe nur geringe Möglichkeiten für einen Angriff auf das System hat.
Benutzer Durch diese Option wird gesteuert, welche Benutzer vom IdP bestätigt werden können. Es besteht eine Überschneidung mit den Zertifizierungsstellenoptionen “Restrict enrollment agents”. Im Allgemeinen sollten nur nicht-privilegierte Benutzerkonten in diese Liste aufgenommen werden. Dies verhindert, dass ein gefährdetes StoreFront-Konto Privilegien auf eine höhere Verwaltungsebene übertragen kann. Vor allem Domänenadministratorkonten dürfen keine Berechtigung durch diese ACL erhalten.

Konfigurieren von Regeln

Regeln sind nützlich, wenn mehrere eigenständige Citrix Virtual Apps- oder Citrix Virtual Desktops-Bereitstellungen die gleiche FAS-Serverinfrastruktur verwenden. Jede Regel hat eigene Konfigurationsoptionen, wobei insbesondere separate Kerberos Zugriffssteuerungslisten (ACLs) konfiguriert werden können.

Konfigurieren von Zertifizierungsstelle und Vorlagen

Für verschiedene Zugriffsrechte können verschiedene Zertifikatvorlagen und Zertifizierungsstellen konfiguriert werden. In komplexen Konfigurationen können abhängig von der Umgebung weniger oder leistungsfähigere Zertifikate verwendet werden. Beispiel: Als “extern” identifizierte Benutzer können ein Zertifikat mit weniger Berechtigungen als interne Benutzer haben.

Sitzungsinterne und Authentifizierungszertifikate

Der FAS-Administrator kann festlegen, ob das für die Authentifizierung verwendete Zertifikat in der Sitzung eines Benutzers verwendet werden kann. Damit kann beispielsweise ein Benutzer Signaturzertifikate nur sitzungsintern zur Verfügung haben und die leistungsfähigeren Anmeldezertifikate nur bei der Anmeldung.

Schutz privater Schlüssel und Schlüssellänge

Der FAS-Administrator kann den FAS so konfigurieren, dass private Schlüssel in einem Hardwaresicherheitsmodul (HSM) oder einem Trusted Platform Module (TPM) gespeichert werden. Citrix empfiehlt, zumindest den privaten Schlüssel des Registrierungsstellenzertifikats in einem TPM zu speichern. Der FAS bietet die Möglichkeit, den privaten Schlüssel als Teil der Offline-Zertifikatanforderung in einem TPM zu speichern.

Auch die privaten Schlüssel für Benutzerzertifikate können in einem TPM oder HSM gespeichert werden. Alle Schlüssel müssen als nicht exportierbar generiert werden und eine Länge von mindestens 2048 Bit haben.

Ereignisprotokolle

Der FAS-Server bietet detaillierte Konfigurations- und Laufzeit-Ereignisprotokolle, die für die Überwachung und Angriffserkennung verwendet werden können.

Verwaltungszugriff und Verwaltungstools

Der FAS umfasst Features und Tools zur Remoteverwaltung (unter gegenseitiger Kerberos-Authentifizierung). Mitglieder der lokalen Administratorgruppe haben Vollzugriff auf die FAS-Konfiguration. Die FAS-Konfiguration muss ordnungsgemäß gepflegt werden.

Citrix Virtual Apps-, Citrix Virtual Desktops- und VDA-Administratoren

Die Verwendung des FAS ändert nichts am Sicherheitsmodell für Delivery Controller- und VDA-Administratoren, da das FAS-Anmeldeinformations-Handle direkt das Active Directory-Kennwort ersetzt. Controller- und VDA-Administratorgruppen dürfen nur vertrauenswürdige Benutzer enthalten. Es müssen Überwachungs- und Ereignisprotokolle geführt werden.

Allgemeine Windows-Serversicherheit

Für alle Server müssen sämtliche Patches installiert sein und Standardfirewall- und Antivirensoftware zur Verfügung stehen. Sicherheitskritische Infrastrukturserver müssen an einem sicheren physischen Standort sein, Optionen für Datenträgerverschlüsselung und die Wartung virtueller Maschinen müssen sorgfältig gewählt werden.

Überwachungs- und Ereignisprotokolle müssen sicher auf einem Remotecomputer gespeichert werden.

Der RDP-Zugriff muss auf autorisierte Administratoren beschränkt werden. Citrix empfiehlt, die Smartcard-Anmeldung für Benutzerkonten. Dies gilt insbesondere für Zertifizierungsstellen- und Domänenadministratorkonten.

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