Linux Virtual Delivery Agent

Sitzungsspiegelung

Die Sitzungsspiegelung ermöglicht es Domänenadministratoren, ICA-Sitzungen von Benutzern in einem Intranet anzuzeigen. Dabei wird unter Einsatz von noVNC eine Verbindung mit den ICA-Sitzungen hergestellt.

Hinweis:

Zur Verwendung des Features ist Citrix Director 7.16 oder höher erforderlich.

Installation und Konfiguration

Abhängigkeiten

Für die Sitzungsspiegelung sind zwei neue Elemente, python-websockify und x11vnc, erforderlich. Installieren Sie python-websockify und x11vnc nach der Installation des Linux VDA manuell.

Für RHEL 7.x und Amazon Linux2:

Führen Sie die nachstehenden Befehle aus, um python-websockify und x11vnc (x11vnc Version 0.9.13 oder höher) zu installieren:

sudo pip3 install websockify
sudo yum install x11vnc
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(Für RHEL 7.x) Lösen Sie python-websockify und x11vnc auf, indem Sie das EPEL-Repository (Extra Packages for Enterprise Linux) und das optionale RPMs-Repository aktivieren:

  • EPEL

    Das EPEL-Repository ist für x11vnc erforderlich. Führen Sie folgenden Befehl aus, um das EPEL-Repository zu aktivieren:

     yum install https://dl.fedoraproject.org/pub/epel/epel-release-latest-7.noarch.rpm
     <!--NeedCopy-->
    
  • Optionale RPMs

    Führen Sie den folgenden Befehl aus, um das optionale RPMs-Repository zum Installieren einiger Abhängigkeitspakete von x11vnc zu aktivieren:

     subscription-manager repos --enable rhel-7-server-optional-rpms --enable rhel-7-server-extras-rpms
     <!--NeedCopy-->
    

RHEL 9.2/9.0/8.x und Rocky Linux 9.2/9.0/8.x:

Führen Sie die nachstehenden Befehle aus, um python-websockify und x11vnc (x11vnc Version 0.9.13 oder höher) zu installieren.

sudo pip3 install websockify
sudo yum install x11vnc
<!--NeedCopy-->

Zum Auflösen von x11vnc aktivieren Sie die EPEL- und CodeReady Linux Builder-Repositorys:

dnf install -y --nogpgcheck https://dl.fedoraproject.org/pub/epel/epel-release-latest-8.noarch.rpm

subscription-manager repos --enable "codeready-builder  -for-rhel-8-x86_64-rpms"
<!--NeedCopy-->

Ubuntu:

Führen Sie die nachstehenden Befehle aus, um python-websockify und x11vnc (x11vnc Version 0.9.13 oder höher) zu installieren:

sudo pip3 install websockify
sudo apt-get install x11vnc
<!--NeedCopy-->

SUSE:

Führen Sie die nachstehenden Befehle aus, um python-websockify und x11vnc (x11vnc Version 0.9.13 oder höher) zu installieren:

sudo pip3 install websockify
sudo zipper install x11vnc
<!--NeedCopy-->

Für Debian:

Führen Sie die nachstehenden Befehle aus, um python-websockify und x11vnc (x11vnc Version 0.9.13 oder höher) zu installieren:

sudo pip3 install websockify
sudo apt-get install x11vnc
<!--NeedCopy-->

Port

Die Sitzungsspiegelung wählt automatisch verfügbare Ports aus dem Bereich 6001–6099 für den Aufbau von Verbindungen vom Linux VDA mit Citrix Director aus. Daher ist die Anzahl der ICA-Sitzungen, die Sie gleichzeitig spiegeln können, auf 99 begrenzt. Stellen Sie sicher, dass genügend Ports zur Verfügung stehen, insbesondere wenn mehrere Sitzungen gespiegelt werden.

Registrierung

Die folgende Tabelle enthält die relevanten Registrierungseinträge:

Registrierung Beschreibung Standardwert
EnableSessionShadowing Aktiviert oder deaktiviert die Sitzungsspiegelung 1 (aktiviert)
ShadowingUseSSL Legt fest, ob die Verbindung zwischen Linux VDA und Citrix Director verschlüsselt werden soll. 0 (deaktiviert)

Führen Sie den Befehl ctxreg auf dem Linux VDA aus, um die Registrierungswerte zu ändern. Um beispielsweise die Sitzungsspiegelung zu deaktivieren, führen Sie den folgenden Befehl aus:

/opt/Citrix/VDA/bin/ctxreg update -k "HKLM\Software\Citrix\VirtualDesktopAgent" -v "EnableSessionShadowing" -d 0x00000000

SSL

Für die noVNC-Verbindung zwischen Linux VDA und Citrix Director wird das WebSocket-Protokoll verwendet. Ob bei der Sitzungsspiegelung ws:// oder wss:// ausgewählt wird, hängt vom o. g. Registrierungswert “ShadowingUseSSL” ab. Standardmäßig wird ws:// ausgewählt. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir jedoch die Verwendung von wss:// und die Installation von Zertifikaten auf jedem Citrix Director-Client und jedem Linux VDA-Server. Citrix übernimmt keinerlei Haftung für die Sicherheit bei Spiegelung von Linux VDA-Sitzungen mit ws://.

Beschaffung von Server- und SSL-Stammzertifikat

Zertifikate müssen von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle signiert werden.

Ein separates Serverzertifikat einschließlich Schlüssel ist für jeden Linux VDA-Server erforderlich, auf dem Sie SSL konfigurieren möchten. Da durch ein Serverzertifikat ein ganz bestimmter Computer identifiziert wird, müssen Sie den vollqualifizierten Domänennamen (FQDN) jedes Servers kennen. Sie können stattdessen ein Platzhalterzertifikat für die gesamte Domäne verwenden. In diesem Fall müssen Sie zumindest den Domänennamen kennen.

Ein Stammzertifikat ist auch für jeden Citrix Director-Client erforderlich, der mit dem Linux VDA kommuniziert. Stammzertifikate erhalten Sie von derselben Zertifizierungsstelle, die auch die Serverzertifikate ausgibt.

Sie können Server- und Clientzertifikate von den folgenden Zertifizierungsstellen installieren:

  • Eine Zertifizierungsstelle, die mit Ihrem Betriebssystem gebündelt ist
  • Eine Unternehmenszertifizierungsstelle (eine Zertifizierungsstelle, die Ihr Unternehmen Ihnen zugänglich macht)
  • Eine Zertifizierungsstelle, die nicht mit Ihrem Betriebssystem gebündelt ist

Fragen Sie das Sicherheitsteam Ihres Unternehmens, mit welcher Methode Zertifikate abgerufen werden.

Wichtig:

  • Der allgemeine Name (CN) für ein Serverzertifikat muss in Form des FQDN des Linux VDA oder mindestens eines richtigen Platzhalterzeichens plus Domänenzeichen angegeben werden. Beispiel: vda1.basedomain.com oder *.basedomain.com.
  • Hashalgorithmen einschließlich SHA1 und MD5 sind für einige Browser zu schwach für Signaturen in digitalen Zertifikaten. Daher wird SHA-256 als Mindeststandard angegeben.

Installieren eines Stammzertifikats auf jedem Citrix Director-Client

Die Sitzungsspiegelung verwendet denselben registrierungsbasierten Zertifikatsspeicher wie IIS. Sie können daher Zertifikate wahlweise mit IIS oder dem Zertifikat-Snap-In der Microsoft Management Console (MMC) installieren. Wenn Sie ein Zertifikat von einer Zertifizierungsstelle erhalten haben, rufen Sie den IIS-Assistenten für Webserverzertifikate wieder auf. Der Assistent führt den Prozess fort und installiert das Zertifikat. Sie können auch Zertifikate mit der MMC anzeigen und importieren und das Zertifikat als eigenständiges Snap-In hinzufügen. Bei Internet Explorer und Google Chrome werden die unter dem Betriebssystem installierten Zertifikate standardmäßig importiert. Bei Mozilla Firefox müssen Sie die Root-SSL-Zertifikate über die Registerkarte Berechtigungen des Zertifikatsmanagers importieren.

Installieren Sie ein Serverzertifikat und den zugehörigen Schlüssel auf jedem Linux VDA-Server

Benennen Sie die Serverzertifikate “shadowingcert.*” und die Schlüsseldatei “shadowingkey.*” (* gibt das Format an, z. B. shadowingcert.pem und shadowingkey.key). Legen Sie Serverzertifikate und Schlüsseldateien im Pfad /etc/xdl/shadowingssl ab und schützen Sie sie ordnungsgemäß mit eingeschränkten Berechtigungen. Ein Fehler bei Namen oder Pfad führt dazu, dass der Linux VDA das Zertifikat bzw. die Schlüsseldatei nicht findet und einen Verbindungsfehler mit Citrix Director verursacht.

Verwendung

Suchen Sie in Citrix Director die Zielsitzung und klicken Sie in der Ansicht Sitzungsdetails auf Spiegeln, um eine Spiegelungsanforderung an den Linux VDA zu senden.

Die Registerkarte "Spiegeln"

Wenn die Verbindung initialisiert wurde, wird auf dem ICA-Sitzungsclient (nicht dem Citrix Director-Client) eine Aufforderung an den Benutzer zur Autorisierung des Spiegelns der Sitzung angezeigt.

Administrator erlauben, diese Sitzung zu spiegeln?

Wenn der Benutzer auf Ja klickt, wird unter Citrix Director ein Fenster mit dem Hinweis angezeigt, dass die ICA-Sitzung gespiegelt wird.

Weitere Informationen zur Verwendung finden Sie in der Dokumentation für Citrix Director.

Einschränkungen

  • Die Sitzungsspiegelung ist nur für die Verwendung in einem Intranet vorgesehen. Sie funktioniert nicht in externen Netzwerken, auch nicht über Citrix Gateway. Citrix übernimmt keinerlei Haftung bei Spiegelung von Linux VDA-Sitzungen in einem externen Netzwerk.
  • Wenn die Sitzungsspiegelung aktiviert ist, kann ein Domänenadministrator die ICA-Sitzungen anzeigen, hat jedoch keine Berechtigung zum Schreiben oder Steuern.
  • Wenn ein Administrator in Citrix Director auf Spiegeln klickt, wird dem Benutzer eine Aufforderung zum Zulassen der Spiegelung der Sitzung angezeigt. Eine Sitzung kann nur gespiegelt werden, wenn der Sitzungsbenutzer die Berechtigung erteilt.
  • Für die o. g. Aufforderung gilt ein Timeout von 20 Sekunden. Nach Ablauf des Timeouts schlägt sie fehl.
  • Eine Sitzung kann nur von einem Administrator gespiegelt werden. Wenn Administrator B beispielsweise eine Spiegelungsanforderung für einen Sitzungsadministrator A sendet, wird die Aufforderung zum Zulassen erneut auf dem Benutzergerät angezeigt. Stimmt der Benutzer zu, wird die Spiegelungsverbindung von Administrator A beendet und eine neue Spiegelungsverbindung für Administrator B erstellt. Wenn ein Administrator eine weitere Spiegelungsanforderung für dieselbe Sitzung sendet, kann auch eine neue Spiegelungsverbindung erstellt werden.
  • Installieren Sie zum Verwenden der Sitzungsspiegelung Citrix Director 7.16 oder höher.
  • Citrix Director-Clients verwenden beim Herstellen einer Verbindung mit dem Linux VDA-Server den FQDN anstelle der IP-Adresse. Daher muss der Citrix Director-Client in der Lage sein, den FQDN des Linux VDA-Servers aufzulösen.

Problembehandlung

Wenn die Sitzungsspiegelung fehlschlägt, debuggen Sie sowohl auf dem Citrix Director-Client als auch auf dem Linux VDA.

Citrix Director-Client

Prüfen Sie mit den Entwicklertools des Browsers die Ausgabeprotokolle auf der Registerkarte Konsole. Oder überprüfen Sie die Antwort der ShadowLinuxSession-API auf der Registerkarte Netzwerk. Wenn die Aufforderung zum Abrufen der Zulassung beim Benutzer angezeigt wird, der Verbindungsaufbau jedoch fehlschlägt, senden Sie manuell einen Ping an den FQDN des VDAs , um zu überprüfen, ob Citrix Director den FQDN auflösen kann. Bei Problemen mit der wss://-Verbindung sollten Sie Ihre Zertifikate überprüfen.

Linux VDA

Vergewissern Sie sich, dass auf eine Spiegelungsanforderung hin die Aufforderung zum Abrufen der Zulassung beim Benutzer angezeigt wird. Ist dies nicht der Fall, überprüfen Sie die Dateien vda.log und hdx.log auf Hinweise. Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Datei vda.log zu erhalten:

  1. Suchen Sie die Datei /etc/xdl/ctx-vda.conf. Kommentieren Sie die folgende Zeile aus, um die vda.log-Konfiguration zu aktivieren:

    Log4jConfig="/etc/xdl/log4j.xml"

  2. Öffnen Sie /etc/xdl/log4j.xml, suchen Sie den Teil com.citrix.dmc und ändern Sie “info” wie folgt in “trace”:

     <!-- Broker Agent Plugin - Director VDA plugin Logger -->
    
      <logger name="com.citrix.dmc">
    
        <level value="trace"/>
    
      </logger>
    <!--NeedCopy-->
    
  3. Führen Sie den Befehl service ctxvda restart aus, um den ctxvda-Dienst neu zu starten.

Im Fall eines Fehlers beim Verbindungsaufbau:

  1. Überprüfen Sie, ob eine Firewall-Beschränkung vorliegt, die das Öffnen des Ports durch die Sitzungsspiegelung verhindert.
  2. Vergewissern Sie sich, dass Sie die Zertifikate und Schlüsseldateien ordnungsgemäß benannt und für das SSL-Szenario im richtigen Verzeichnis abgelegt haben.
  3. Stellen Sie sicher, dass zwischen 6001 und 6099 genügend Ports für neue Spiegelungsanforderungen vorhanden sind.
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